Liebe Toastmaster, liebe Gäste, Freunde der Redekunst und der Rheinredner,

wie alle andere auch sind auch Toastmasters als Organisation sowie damit auch die Rheinredner vom Lockdown/ Shutdown betroffen.

Unser letztes physisches Meeting

Am 12.März 2020 haben wir uns das letzte Mal als Gruppe in unserem gewählten Toastmaster zu Hause – im Tenri getroffen. Das war ein schöner Abend – wie gewohnt – jedoch mit der Vermutung, dass dies das letzte Mal sein könnte dass wir in dieser Form zusammenkommen.

Leider behielten die Vorhersager recht und schon am Tag darauf wurde von Toastmaster beschlossen, ungeachtete aller einzelnen Ländervorgaben, die Meetings bis auf weiteres nur noch virtuell abzuhalten.

Toastmasters sind gut trainiert … auch für Krisensituationen ;)

Toastmaster zeichnen sich nicht nur durch Redegewandtheit aus sondern auch durch Anpassungsfähigkeit und Schnelligkeit. Das beweisen wir jede Woche – und trainieren das auch – mit den Stegreifreden. Schnelles Denken und Reagieren hat sich auch dabei geholfen dass wir schon das nächste Treffen zwar in ungewohnter Umgebung aber doch terminlich wie gewohnt stattfinden lassen konnten.

Die ChancEN

Richtig gelesen! Wir sehen das nicht nur als eine Chance, wir sehen viele Chancen und schöne Entwicklungen in der neuen Art dieser Meetings.

Gäste von Nah und Fern

Wir haben bisher schon viele Gäste aus unterschiedlichen Ländern aber auch aus näherer gelegenen Städten zu den Zoom Meetings begrüßen können. Das ist eine hervorragende Gelegenheit Toastmaster aus der ganzen Welt zu treffen – direkt aus dem eigenen Wohnzimmer/Arbeitszimmer heraus.

Neue Fähigkeiten ganz automatisch erlernen

Wir sind gezwungen ganz neue Fähigkeiten und Themen zu trainieren, die sicherlich in den kommenden Jahren wichtig und nötig sind, bisher jedoch immer etwas unhandlich umzusetzen waren oder einfach keinen Platz in den Meetings fanden.

So zum Beispiel:

  • Kameraeinstellung und Licht: Wie stelle ich eine Kamera gut ein, sodass ich gut rüberkomme? Gerade für Menschen, die künftig mehr im und mit dem Internet arbeiten und sich ggf. auch in Meetings entsprechend präsentieren müssen eine hervorragende Gelegenheit das zu trainieren und dazu auch noch ehrliches Feedback zu erhalten.
  • Technikeinsatz: Wie teile ich Präsentationen, welche Tools gibt es und was kann ich alles damit anstellen – ganz neue Präsentationsmöglichkeiten werden hier offenbart.
  • Neue Verhaltensregeln und Feedback: ganz neue Regeln des Miteinanders, mehrFokus bzw. eine ganz andere Fokussierung während der Beiträge, eine neue Art des Beifallklatschens von seiten der Zuhörer und das Trainieren von mehr Selbstsicherheit bei den Vortragenden, ohne dabei abhängig zu sein von dem direkten Feedback/ der Rückmeldung des Publikums.

Neue Ideen für die Zukunft und die Chance „Extreme“ zu testen

Die Ideen aus der Gruppe lassen sich sicherlich auch auf andere Bereiche anwenden und Studien haben gezeigt das auch Kreativität ein „Muskel“ ist der trainiert werden kann. Diese außergewöhnliche Situation, in der wir uns als Toastmaster aber auch als Menschen allgemein gerade befinden trainiert diesen Muskel ganz automatisch. Zudem sind daraus andere Ideen für zukünftige Toastmastertreffen entstanden. Es wird auch nach Corona Clubs geben, die sich online treffen – in Deutsch und Englisch und sicher auch in anderen Ländern und Sprachen. Zudem haben wir intern noch eine kleine Gruppe die sich ein weiteres Mal in der Woche trifft um an ganz speziellen Themen zu arbeiten. Dabei ist das Treffen viel kürzer und pickt sich nur die Stegreifreden zur Übung heraus. Das wäre wöchentlich, spontan und in der kürze physisch gar nicht machbar.

Was uns fehlt und wie geht es weiter?

Bisher ist kein Ende dieser Form der Treffen in Sicht, wir haben uns langsam eingespielt und trotz aller Vorteile und Chancen gibt es natürlich auch einige Dinge die uns fehlen!

  1. Unsere Mitglieder. Ja, IHR. Der Club hat über 40 Mitglieder doch leider ist online auch immer etwas unverbindlicher und unpersönlicher sodass man leichter (ich kenne das von mir) dazu geneigt ist ein Treffen ausfallen zu lassen oder es nicht so feste in den Tag einzuplanen wie man das bei „richtigen“ Treffen tut.
  2. Das Tenri. Wir haben einen tollen Ort in Köln, an dem wir unsere Treffen gewöhnlich abhalten. Das Tenri ist ein japanische-deutsches Kulturzentrum, welches von Veranstaltungen, Ausstellungen und der Raummiete lebt. Diesen wunderbaren Ort und die tollen Menschen dahinter können wir derzeit nicht aufsuchen und man hat uns angeboten für diese Zeit sogar keine Miete zu zahlen – weil wir ja ein Verein sind! Wir haben uns dazu entschlossen das Tenri weiter die Treue zu halten – vor allem auch finanziell und hoffen wenigstens mit unserer Mietzahlung ein wenig Erleichterung zu bringen und dazu beizutragen, dass dieser Ort auch in Zukunft unser Toaastmastertreffpunkt bleiben kann.
  3. Die Pausen. Wie überall passieren schöne Momente oft zwischen den Zeilen/Agendapunkten. In Kaffeeküchen oder aber auch in den Pausen. Diese Fallen jetzt natürlich nicht ganz aus, aber finden anders statt. Die Gespräche sind andere und der Austausch verändert sich dadurch natürlich. So sehr wie wir das beste aus der momentanen Zeit machen ist uns mehr denn je bewusst wie wertvoll reale Begegnungen sind.

Wie geht es weiter:

Wir bleiben bei unserer wöchentlichen Routine, passen uns den Begebenheiten an und tun das mit dem gewohnten Toastmaster Humor und Können. So lange das nötig ist online – und irgendwann auch wieder in Fleisch und Blut. Bis dahin freuen wir uns auf Gäste aus aller Welt und Städte, auf unsere Mitglieder, auf Experimente, auf Austausch, auf Lernen und und und.

Machen wir das beste daraus. 

Bleibt gesund und gesprächig.

Eure ClubOfficers